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FAQ Insider Alaska Tour Informationen
Entfernungen
Täuschen Sie sich bloß nicht über die Dimensionen Alaskas. Besonders im weiten Norden kann ein Fingerbreit auf der Landkarte eine elend lange Tagestour auf Schotterstraßen bedeuten.
Strassenzustand
Vertrauen Sie bloß nicht auf den guten Zustand der Highways. Das Stück, auf dem Sie gerade fahren, mag zwar kürzlich neu geteert worden und prima mit 100 Sachen zu befahren sein, aber schon ein paar Kilometer später holt Sie garantiert eine kräftige, vom Frost aufgeworfene Bodenwelle wieder auf den Boden der alaskischen Realität zurück. Vor allem im Mai sind die Highways oftmals noch vom Winter ramponiert.
Verkehr
Der nationale Führerschein ist für Reisen bis zu drei Monaten ausreichend (im kanadischen Yukon Territory nur bis zu einem Monat!). Anschnallen ist Pflicht, und Sie müssen in Alaska wie in Yukon auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Das Mindestalter, um ein Auto zu mieten, beträgt meist 25 Jahre (21 Jahre gegen Aufpreis). Alle wichtigen Highways in Alaska sind asphaltiert, aber teilweise in schlechtem Zustand, da der Dauerfrostboden den Teer aufwirft. Höchstgeschwindigkeit: auf Landstraßen meist 55 Meilen/h (88 km/h), in Orten 35 Meilen/h (50 km/h). Die Verkehrsregeln gleichen denen in Europa. Aber: An Ampeln darf man auch bei Rot nach rechts abbiegen, auf mehrspurigen Straßen ist Rechtsüberholen erlaubt, Schulbusse mit eingeschalteter Warnblinkanlage dürfen nicht passiert werden - auch nicht aus der Gegenrichtung. Außerdem gibt es 3-way- und 4-way-stops, Kreuzungen, an denen jedes Fahrzeug halten muss. Wer zuerst gehalten hat, darf auch zuerst weiterfahren.
Camping
Die öffentlichen Campingplätze sind die schönsten: Sie sind meist an Seen und in National oder State Parks gelegen und mit Feuerstelle, Holzbänken, Wasserpumpe und Plumpsklo einfach ausgestattet. Die Nacht kostet 8-20 $. Private Plätze mit heißen Duschen, kleinem Laden und manchmal sogar Swimmingpool finden Sie am Rand der Städte und außerhalb der Parks (Preis ca. 15-40 $). Wildes Campen ist - außer in den Parks - nicht verboten, wird aber in Nähe der Orte nicht gern gesehen
Fähren
Die großen, komfortablen Autofähren des Alaska Marine Highway verkehren zwischen allen größeren Orten Südost-Alaskas, von Bellingham nach Anchorage, entlang der Inside Passage sowie in Süd-Alaska zwischen Valdez, Cordova, Whittier, Seward, Homer und Kodiak Island. Einmal im Monat fährt eine der Fähren auch von Homer entlang der Aleuten bis Dutch Harbor. Mit Fahrzeug sollten Sie unbedingt schon vier bis fünf Monate vorab reservieren. Fahrplaninfos und Buchung im Reisebüro, bei allen Alaska-Veranstaltern oder unter www.ferryalaska.com.
Wanderungen
Sei es ein Tag, eine Woche oder ein Monat, die Sie auf einer Wanderung oder Kanutour in der Wildnis verbringen wollen: Vergessen Sie in keinem Fall, eine kurze Notiz über Ihre Route und die voraussichtliche Zeit der Rückkehr zu hinterlassen - beim Kanuvermieter, beim Buschpiloten, der Sie ins Hinterland fliegt, oder beim Ranger im Nationalpark. Falls etwas schiefgeht, kann so ein Suchtrupp losgeschickt werden. Deshalb nicht vergessen, sich auch wieder zurückzumelden! Nehmen Sie außerdem immer Lebensmittel für einige Extratage mit!
Essen & Trinken
Große kulinarische Ereignisse darf man - außer in Bezug auf den hervorragenden Lachs - in Alaska nicht erwarten. Es wird handfest amerikanisch gekocht, und die Portionen sind üppig. Auch in den kleinen Restaurants der Roadhouses am Highway oder in den Lodges werden ausgezeichnete Steaks gebrutzelt und deftige Eintöpfe gerührt: gerade richtig für den bedürftigen Wanderermagen. Unbedingt probieren müssen Sie natürlich den Fisch: Frischer Lachs und Heilbutt aus alaskischen Gewässern stehen fast überall auf der Speisekarte. Passen Sie nur auf, dass der Fisch nicht in Einheitspanade frittiert wird (deep fried), sondern grilled, baked, sauteed (gedünstet) oder broiled (gebraten) auf den Tisch kommt. Königs- und Silberlachs sind die besten Salmarten. Besonders gut: Silberlachs aus dem Copper River. Auch Muscheln, Krebse und die gigantischen und sehr schmackhaften Königskrabben aus der Bering See werden in Küstenorten oft serviert, dazu gibt es ein bissfestes, feinwürziges Sauerteigbrot. Während das Meer die Küche Alaskas vielfach bereichert, sind die Produkte des Landes spärlicher gesät: Hier und dort serviert ein Roadhouse Blaubeerkuchen, eine Lodge tischt Marmelade aus Tundrabeeren auf, oder es werden gedünstete Fiddlehead-Farne als Beilage gereicht. Mehr hat das karge Land kaum zu bieten.
Die Preise in den Restaurants liegen relativ hoch, da besonders im Hinterland alles über lange Strecken transportiert oder sogar eingeflogen werden muss. Als Selbstversorger auf einer Campingtour sollten Sie sich daher schon zu Anfang in den gut bestückten Supermärkten von Anchorage mit allem Nötigen eindecken. In den kleinen Läden im Hinterland beschränkt sich die Auswahl meist auf tiefgefrorenes Hamburgerfleisch und Dosengemüse. Für längere Wildniswanderungen sind gefriergetrocknete Speisen am besten, wie sie in allen größeren Sportläden Alaskas erhältlich sind. Man möchte erwarten, in einem so wildreichen Land wie Alaska auch Wildente oder Karibusteak auf der Speisekarte zu finden. Weit gefehlt! Wildbret darf ohne amtstierärztliche Genehmigung nicht verkauft werden, und nur wenige Restaurants bekommen eine solche. Die Alaskaner und Kanadier jagen nur für den Eigenverbrauch, und höchstens bei einer Privateinladung kommt man mal in den Genuss von Wildgerichten. Doch die Jagdsaison ist im Herbst - und bis im nächsten Frühjahr die Besucher anreisen, sind die Elchsteaks schon längst in die Pfanne gewandert.
Rentiersteaks oder auch -wurst kommen schon häufiger auf den Tisch, denn die Eskimos bei Nome züchten die gegen Ende des 19. Jhs. aus Lappland eingeführten Tiere. Mittlerweile gibt es einige Metzgereien in und um Anchorage, die daraus würziges Dörrfleisch oder Wurst herstellen. Doch alles, was die Wildnis sonst liefert, müssen Sie sich schon selbst holen: leckere Forellen etwa oder süße Heidelbeeren und aromatische Pilze. Aber Vorsicht: Essen Sie nur das, was Sie kennen!
Alaska ist Bierland. Allerdings sind die meist eiskalt servierten amerikanischen Massenbiere wie Bud oder Coors eher dünn. Es gibt aber auch bessere Biere aus regionalen Brauereien wie etwa Alaskan Amber und die süffigeren kanadischen Biere wie z.B. Molson Canadian oder Labatt's Blue. Wein (meist recht gute Tropfen aus Kalifornien) bekommen Sie nur in besseren Restaurants. Wer hochprozentigere Getränke möchte, kann auf amerikanischen Bourbon oder kanadischen Whisky zurückgreifen, der entweder auf Eis (on the rocks) oder, wie auch Rum oder Gin, in Mixgetränken serviert wird.
Zum Frühstück geht man in den Coffeeshop, der zum Hotel oder zur Lodge gehört. Auf der Karte steht allerorten in Alaska das deftige amerikanische Frühstück mit Eiern und Schinken, das oft den ganzen Tag vorhält. Wenn Sie nur wenig Hunger haben, sollten Sie sich ein continental breakfast bestellen: Kaffee, Orangensaft und Toast oder Gebäck. Zum Lunch essen die Amerikaner nur kleinere Gerichte, z.B. soup and salad, ein Sandwich oder einen meist gar nicht schlechten, hausgemachten Hamburger. Das Abendessen (dinner) wird in ländlichen Regionen oft schon zwischen 18 und 19 Uhr serviert.
Trinkgeld
Die auf der Speisekarte des Restaurants angeführten Preise enthalten kein Bedienungsgeld (tip). Man lässt etwa 15 Prozent vom Rechnungsbetrag auf dem Tisch liegen. Restaurants öffnen gegen 11 Uhr und schließen abends oft schon um 21 Uhr. Die Lodges am Highway sind jedoch meist von 6 bis 23 Uhr offen.
Art und Kultur
Mit zahlreichen Initiativen fördert Alaskas Kunstszene lokale Projekte und Talente. So auch das VSA arts of Alaska Out North, kurz ON. Die progressive Multi-Kunst-Initiative steht für eine moderne Mischung aus visueller, literarischer und darstellender Kunst (3800 Debarr Rd. | Anchorage | www.outnorth.org). Auch die Galerie Firefly Art Co-op unterstützt und präsentiert lokale Kreative wie Emily Roe (www.emilyroeart.com) in ihren Studios und Ausstellungsräumen (419 L St. | Anchorage | www.fireflyartco-op.com). Zu den Höhepunkten zählt der First Friday Art Walk: Jeden ersten Freitag im Monat sind die Galerien in Anchorage und Fairbanks länger geöffnet, um lokale Talente zu fördern. Die genaue Liste der teilnehmenden Galerien steht einen Tag vorher in The Anchorage Press (www.anchoragepress.com).
Einkaufen
Nur in Anchorage, Fairbanks und wenigen anderen größeren Orten gibt es die typisch amerikanischen Shoppingmalls und Supermärkte. Aber selbst dort liegen die Preise wegen der hohen Transportkosten um bis zu ein Viertel über denen in den Staaten im Süden. Im Hinterland, vor allem in Orten, die nur per Flugzeug zu erreichen sind, kosten frische Lebensmittel teilweise noch um 200 bis 300 Prozent mehr als in den Städten. Ausrüstung und allen Grundbedarf für eine Tour kaufen Sie also besser schon am Anfang einer Reise in Anchorage oder weiter im Süden.
Es gibt eine ganze Reihe schöner Souvenirs, die tatsächlich aus Alaska stammen: Wie wäre es etwa mit einem ulu, dem traditionellen Messer der Eskimos, mit dem Sie zu Hause hervorragend Gemüse oder Fleisch schneiden können. Ebenfalls aus der Arktis stammen wärmende Parkas mit bunten Stickereien und mukluks, die dicken Pelzstiefel der Eskimos. Man wird sie daheim wohl nie brauchen, aber sie können sich auch als Dekoration recht gut machen. Angeboten werden auch allerhand Strickwaren aus qiviut, der Wolle der Moschusochsen. Es heißt, diese Wolle sei um ein Vielfaches feiner und wärmer als Schafwolle. Die Eskimos sammeln das qiviut im Frühjahr in der Tundra ein, wenn die Moschusochsen ihr Winterkleid verlieren, und häkeln daraus Schals und Mützen mit schönen Ornamenten.
Goldschmuck aus Nuggets wird im Yukon Territory und in ganz Alaska angeboten. Wirklich authentisch ist er vor allem in den Goldregionen um Dawson City und Fairbanks. Auch die Landesprodukte eigenen sich gut als Mitbringsel: Fireweed-Honig etwa, Räucherlachs oder Marmelade aus alaskischen Beeren. Hübsche Andenken sind - mit ein paar Englischkenntnissen - auch die zahlreich angebotenen Kochbücher mit Rezepten aus den Küchen von Bush-Lodges oder Pionierhütten.
In den Kunstgalerien lockt ein breites Angebot von Gemälden, Schmuck und Skulpturen mit alaskischen Motiven - viel Kitsch ist darunter, aber auch interessante Werke junger Künstler und renommierter Kunstschaffender wie Rie Muñoz oder Barbara Lavellee. Vor allem in den alten Fischerorten im Panhandle Alaskas und in Städtchen wie Homer siedeln heute junge Künstler, die Schmuck und Kunsthandwerkliches aus Stein oder Holz fertigen.
Kunst der Ureinwohner
Besonders typisch - und leider auch teuer - ist die Kunst der Ureinwohner: Die Dene-Indianer fertigen in alter Tradition Mokassins aus Elchleder, mit Stachelschweinborsten verzierte Körbe und perlenbestickte Jacken. Die Tlingit in Südost-Alaska, einst berühmt für ihre Totempfähle, schnitzen heute kleinere Objekte und übertragen die stilisierten Tiersymbole ihrer Kunsttradition auf Silberschmuck, Zeichnungen und Kunstdrucke. Schöne Stücke finden Sie hier oft in den Läden der Museen und in Schnitzschulen wie etwa in Haines. Die Eskimos schließlich sind berühmt für ihre Skulpturen aus Speckstein und Jade, die auch in renommierten Galerien der Städte zu erwerben sind (Preise ab ca. 300 $).
Vorsicht Kitsch
Plüschbären, -Shirts und Plastik-Totempfähle „Made in China“ finden Sie reichlich in den einschlägigen Shops in Anchorage und in den Kreuzfahrthäfen im Süden Alaskas. Oft ist gerade in kleineren Orten die ganze Hauptstraße dicht an dicht gesäumt von Schmuck- und T-Shirt-Läden, die manchmal sogar den Kreuzfahrtlinien selbst gehören. Die meisten dieser Läden verkaufen dieselben Waren - teils zu kräftig überhöhten Preisen. Zudem sind darunter oft auch Geschenkartikel wie etwa „Tanzanite Jewellery“ (Schmuck aus Tansanit), die mit Alaska so viel gemein haben wie japanische Kimonos mit Sachsen.
Gesundheit
Die ärztliche Versorgung ist gut - aber teuer, denn im Notfall werden Sie von den Park Rangers oder medizinischen Notdiensten zum nächsten Krankenhaus geflogen. Schließen Sie für die Reise unbedingt eine Auslandskrankenversicherung ab! Für eine Wildnistour sollten Sie eine komplette Reiseapotheke einpacken und das Wasser aus Bächen und Flüssen immer abkochen.
Inland Flüge
Fliegen gehört in Alaska zum täglichen Leben, denn viele Dörfer und Lodges im Hinterland sind nur per Flugzeug zu erreichen. Alle größeren Orte werden von Alaska Airlines angeflogen, in die kleineren Orte kommt man mit einer der zahlreichen Regionalgesellschaften wie etwa PenAir und ERA-Air in Anchorage und Frontier Flying Service in Fairbanks. Mit einem der vielen Lufttaxis können Sie abseits aller Pfade in die Wildnis vordringen. Auf Wunsch steuern die Buschpiloten jeden See und jede Sandbank im Hinterland an - für 400-600 $ pro Flugstunde. Je weiter nach Norden man kommt, desto teurer wird es - und vergessen Sie nicht, den Rückflug zu buchen.
Wetter
Im größten Teil Alaskas herrscht nordisches Kontinentalklima mit überraschend warmen, trockenen, oft wochenlang sonnigen Sommern (in Fairbanks kann es im Juli über 30 Grad Celsius heiß sein) und bitterkalten Wintern. In Süd-Alaska und im Panhandle mildert die Nähe zum Meer das Klima, die Pazifikwolken sorgen für reichlich Regen. Beste Reisezeit ist von Ende Mai bis Ende September. Ab Anfang September färben sich im Indian Summer die Blätter der Birken, Weiden und Pappeln, und die Tundra leuchtet für zwei kurze Wochen in prächtigem Rot und Gelb. Die Tage sind überwiegend sonnig mit kalten Nächten. Für Hundeschlitten- und Skitouren ist die Zeit von Mitte Januar bis Mitte April am besten.
Telefon
Für Alaska gilt die Vorwahl 907, für das Yukon Territory die Vorwahl 867. Ortsgespräche aus der Telefonzelle kosten 25-50 ¢, bei Ferngesprächen gibt nach dem Wählen eine Computerstimme die Gebühr an. Für Ortsgespräche wählen Sie nur die Nummer, für Ferngespräche vor der Nummer eine „1“ und die Vorwahl. Vorsicht: Im Hotel werden oft horrende Aufschläge berechnet! Preiswerter telefonieren Sie mit prepaid phone cards, die an Tankstellen und an Kiosken erhältlich sind. Europäische Triband- und QuadHandys funktionieren in Anchorage und einigen anderen Städten - aber nicht draußen im weiten Land. Vorwahl nach Deutschland: 011-49, Österreich: 011-43, Schweiz: 011-41. Dann die Ortsvorwahl ohne die erste Null und die Nummer. Vorwahl nach Alaska und Kanada: 001.
Literatur und Filme über Alaska | Reisevorbereitung
Zur Einstimmung und Reisevorbereitung empfehlen wir die folgen Bücher und Filme:
- Into the Wild: Nach Jon Krakauers Buch verfilmte Sean Penn 2007 das Schicksal eines jungen Mannes, der in der Wildnis Alaskas verschwindet. Nach zwei Jahren wird bei seiner Leiche ein Tagebuch entdeckt.
- Der Ruf der Wildnis: Der Nordlandklassiker: Die Geschichte von Buck, dem Schlittenhund, der am Klondike das Leben der Goldgräber teilt, war Jack Londons bestes Buch (1903).
- Zwei alte Frauen: Velma Wallis dokumentiert in ihrem Roman den Überlebenswillen von zwei Frauen, die von ihrem Stamm zurückgelassen werden (2005).
- Mit dem Fahrrad durch Alaska: 5000 km war der Fotograf Christian Hannig auf den Pisten des Nordens unterwegs. Heraus kam ein spannender Reisebericht von Menschen, Tieren und wildem Wetter (2007).
- Goldrausch: Schon 1925 verfilmte Charlie Chaplin den größten Goldrausch aller Zeiten in einem tragisch-komischen Epos. Einer der besten Filme, die je gedreht wurden.
- Ausgerechnet Alaska: Die Fernsehserie der 1990er-Jahre erzählt vom Kleinstadtleben tief in Alaskas Hinterland. Herrlich komisch und gar nicht so unwahr (DVD, 2004).
Anchorage Public Lands Center